Form der Inkontinenz
1. Was ist eigentlich Harninkontinenz oder Blasenschwäche?
2. Was ist eigentlich Belastungsinkontinenz?
3. Was ist eigentlich Dranginkontinenz?
4. Was ist eigentlich Überlaufinkontinenz?
5. Tipp: Abnehmen hilft bei Inkontinenz
1. Was ist eigentlich Harninkontinenz oder Blasenschwäche?
Eine Harninkontinenz (lat. incontinentia urinae) bezeichnet den Verlust oder das Nichterlernen der Fähigkeit, Urin sicher zu speichern und an gewolltem Ort zu einer selbstbestimmten Zeit auszuscheiden.
Laut Statistik leiden in der Bundesrepublik Deutschland bis zu 10 Millionen Menschen an Inkontinenz. Da die Sauberkeitserziehung einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat, führt Inkontinenz häufig zur sozialen Isolation, zumal viele Inkontinenz-Betroffene aus Scham sogar die Konsultation eines Arztes (Urologe, Gynäkologe) scheuen. Aus diesem Grund muss von einer hohen Dunkelziffer der Inkontinenz-Betroffenen ausgegangen werden. Auch jüngere Menschen können betroffen sein. Hier sind Frauen (10 - 15 %) stärker belastet als Männer (5 %), aber bei Menschen über 70 Jahren gleicht sich der Unterschied wieder aus.
Viele Betroffene kennen nicht die vielen Möglichkeiten, mit Übungen (z.B. Yoga) und Hilfsmitteln der Inkontinenz zu begegnen und ihre Lebensqualität dadurch erheblich zu verbessern.
2. Was ist eigentlich Belastungsinkontinenz?
Die häufigste Form der Inkontinenz. Husten, Niesen, Lachen oder körperliche Anstrengungen können zu unkontrolliertem Harnabgang führen. Die Harnmenge, die verloren wird, variiert von wenigen Tropfen bis zu einer größeren Menge. Die Blase wird jedoch nie vollständig geleert. Häufig sind jüngere Frauen betroffen. Durch eine schwache Beckenbodenmuskulatur, ein schwacher Schließmuskel im Harnröhrenbereich oder durch hormonelle Veränderungen kommt es zu dieser Form der Inkontinenz. Mit gezielten Übungen lassen sich Beckenbodenmuskeln trainieren. Diese Muskeln haben die Aufgabe, die Organe im Unterbauch zu tragen und zu stützen. Schwache Muskeln schaffen es nicht, beim Husten, Niesen, Lachen oder körperlicher Anstrengung die Schließmuskeln der Harnröhre geschlossen zu halten. Auch Stromstimulation oder eine Hormoneinstellung können Maßnahmen einer Behandlung sein.
3. Was ist eigentlich Dranginkontinenz?
Das Gefühl ständig zur Toilette gehen zu müssen. Normalerweise entleeren gesunde Menschen durchschnittlich 7 mal am Tag ihre Blase. Bei Dranginkontinenz kommt es vor, dass die Betroffenen bis zu 40 mal eine Toilette aufsuchen müssen. Das ist fast das 6-fache. Die überaktive Blase muss dabei nicht vollständig gefüllt sein, der Drang kommt unerwartet. Die Harnmenge beim Harnabgang variiert auch hier von wenigen Tropfen bis zur vollständigen Entleerung der Blase. Gynäkologische Probleme, neurologische Krankheiten oder eine Infektion könnten die Ursache für diese Form der Inkontinenz sein. Auch eine Blase kann man trainieren. Darurch lässt sich die Harnmenge, die die Blase aufnehmen soll, vergrößern. Die Toilette muss dann weniger aufgesucht werden. Die Ursachen und die richtige Behandlung sollte immer ein Arzt finden. Bei inkohaus.de finden Sie die geeigneten Hilfsmittel bei Dranginkontinenz.
4. Was ist eigentlich Überlaufinkontinenz?
Die Überlaufinkontinenz (lat. incontinenta paradoxa) entsteht durch eine ständig übervolle Harnblase infolge von Abflussstörungen. Es kommt zum ständigen Harntröpfeln. Obwohl diese Form der Inkontinenz sowohl bei Männern, als auch bei Frauen aufkommen kann, ist der Mann doch stärker betroffen. Ursache der Überlaufinkontinenz ist meist eine Prostatavergrößerung die bei ca. 50 % aller Männer im Alter von 50 - 60 Jahren auftritt. Die sonst walnussgroße Drüse vergrößert sich und drückt somit die Harnröhre ab. Es kommt auch nachts zu häufigen Blasenentleerungen. Eine weitere Folge ist das Nachtropfen nach dem Harnabgang. Bei diesen Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden, da bei einer nicht vollständig entleerten Blase der Restharn Bakterien bildet und eine Infektion der Harnwege entstehen kann. Sollte es erforderlich sein, leitet der Arzt die richtige Behandlungsmethode ein. Wir können Sie mit entsprechenden Produkten, speziell für die Anatomie des Mannes, aus unserem inkohaus.de Produktsortiment unterstützen.
5. Tipp: Abnehmen hilft bei Inkontinenz
Übergewichtigen, die an Inkontinenz leiden, hilft oft schon eine Gewichtsreduzierung. Jedes verlorene Pfund lindert die Symtome. Übergewicht gilt schon länger als Risikofaktor für Inkontinenz. Nun hat eine aktuelle Studie neben dem präventiven auch den therapeutischen Nutzen des Abspeckens belegt.
Im Rahmen eines Programms hatten Forscher in den USA 338 übergewichtige Inkontinenzbetroffene untersucht. Die Probanden wurden in randomisierter Auswahl einer von zwei Studiengruppen zugeordnet. Entweder nahmen sie sechs Monate lang an einem intensiven Programm zur Gewichtsreduzierung teil, das eine Ernährungsumstellung und Sport einschloss, oder sie wurden über die Effekte von Ernährung und Bewegung informiert, erhielten jedoch kein direktes Training.
Die Teilnehmer an dem Intensivprogramm hatten nach einem halben Jahr durchschnittlich 8 % ihres Körpergewichtes (7,8 kg) verloren. Sie berichteten, dass sich die Rate der wöchentlichen Inkontinenz-Episoden um nahezu die Hälfte (47 %) verringert hatte.
Die Teilnehmer der Informationsgruppe hingegen hatten ihr Gewicht um durchschnittleich 1,6 % (1,5 kg) senken können. Damit fiel auch der Einfluss auf die Inkontinenz-Frequenz geringer aus. Die Teilnehmer berichteten jedoch immer noch von einer Verringerung um 28 %.
Dies Ergebnis sollte Übergewichtige zu Abnehmen motivieren, wobei natürlich auch noch weitere gesundheitliche Vorteile verbunden wären.
Quelle: NEJM 360 (2009)